Die Mietpreisbremse: Was Kapitalanleger wissen sollten

Was ist die Mietpreisbremse?

Die Mietpreisbremse ist eine gesetzliche Regelung zur Begrenzung des Mietanstiegs in begehrten Wohnlagen. Ziel dieser Maßnahme ist es, eine übermäßige Belastung der Mieter durch ständig steigende Mieten zu verhindern und damit die Wohnungssituation zu stabilisieren. Die Regelung sieht vor, dass bei Neuvermietungen die Miete maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf.

Seit wann gibt es die Mietpreisbremse in Berlin?

In Berlin ist die Mietpreisbremse am 1. Juni 2015 erstmals in Kraft getreten. Die Hauptstadt ist für ihren angespannten Wohnungsmarkt bekannt, weshalb Berlin eines der ersten Bundesländer war, das diese Maßnahme umgesetzt hat.

Gilt die Mietpreisbremse auch in Brandenburg?

In Brandenburg ist 2021 eine neue Verordnung zur Mietpreisbremse in Kraft getreten. Diese gilt seit dem 1. Januar 2021 und erstreckt sich auf insgesamt 19 Gemeinden. Die vorherige Brandenburger Verordnung zur Mietpreisbremse bei neu abgeschlossenen Mietverträgen ist Ende des Jahres 2020 ausgelaufen. Die aktuelle Verordnung gilt für fünf Jahre.

Die genaue Ausgestaltung und Anwendung der Mietpreisbremse kann von Gemeinde zu Gemeinde variieren. Daher ist es wichtig, sich genau über die lokalen Bestimmungen zu informieren.

Für welche Mietobjekte gilt die Mietpreisbremse?

Die Mietpreisbremse gilt grundsätzlich für die meisten Mietwohnungen, die neu vermietet werden. Es gibt einige Ausnahmen, die Sie als Investor kennen sollten:

• Neubauten: Wohnungen, die nach dem 1. Oktober 2014 erstmals genutzt und vermietet werden, sind von der Mietpreisbremse ausgenommen. Grund hierfür ist, dass Investitionen in den Neubau nicht behindert werden sollen.
• Umfassend modernisierte Wohnungen: Wenn eine Wohnung umfassend modernisiert wurde, kann der Vermieter eine höhere Miete verlangen. Auch hier sollen Anreize für Investitionen in den Wohnungsbestand geschaffen werden.
• Bestandsmieten: Bereits bestehende Mietverhältnisse fallen nicht unter die Mietpreisbremse. Die Regelung gilt nur für Neuvermietungen.

Auswirkungen auf die Preisgestaltung von Immobilien

Für Investoren und Vermieter hat die Mietpreisbremse spürbare Auswirkungen auf die Preisgestaltung ihrer Immobilien. Diese wichtigen Punkte sollten Sie beachten:

• Eingeschränkte Mietpreissteigerungen: Die Mietpreisbremse schränkt den Spielraum für Mieterhöhungen bei Neuvermietungen deutlich ein. Dies kann sich auf die Renditeerwartungen vieler Investoren auswirken.
• Anreiz für Modernisierungen: Da umfassend modernisierte Wohnungen von der Mietpreisbremse ausgenommen sind, kann die Modernisierung einer Bestandswohnung eine Möglichkeit sein, höhere Mieten zu erzielen. Hier gilt es jedoch, die modernisierungsbedingte Mieterhöhung korrekt zu berechnen und zu dokumentieren.
• Langfristige Mietverhältnisse: Investoren könnten verstärkt langfristige Mietverträge anstreben, um stabile Mieterträge zu sichern, anstatt auf häufige Mietanpassungen bei Neuvermietungen zu setzen.
• Marktanalyse und Standortbewertung: Die Mietpreisbremse unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen Marktanalyse und Standortbewertung. Investoren sollten darauf achten, dass der Kaufpreis einer Immobilie im Einklang mit den zu erwartenden Mieteinnahmen steht, die durch die Mietpreisbremse begrenzt werden.